Entstehungsgeschichte

Mein Grossvater Heinrich Diener (1901-1969) war ein leidenschaftlicher Jäger. Der heimische Wald in Wetzikon war ihm bald einmal zu klein, weshalb er mit St. Galler Jagdkollegen auch am Südhang der Churfirsten auf die Pirsch ging. Einmal hatten sie sich so verstiegen, dass sie nur mit grösster Mühe bis nach Quinten absteigen konnten. So kam er zum ersten Mal mit dem malerischen Dörfchen am See in Kontakt.

Dieses Erlebnis schien ihm Eindruck gemacht zu haben, kaufte er doch 1936 im Dörfli ein Haus und 1953 das kleine Restaurant Au, um es umzubauen und dann zu verpachten. Da in der Schreinerei nach dem Krieg teilweise wenig Arbeit vorhanden war, entschloss er sich, das durch Abwanderung freiwerdende Land zu kaufen und darauf Ferienhäuser zu bauen. Dazu musste aber erst die Stromerschliessung von Quinten erfolgen. Dies dauerte von groben Ideen 1933 bis zum ersten Licht 1951 doch viele Jahre. In den 1950er Jahren entstanden in der Au neun Häuser und in den 1960er hier in der Laui sechs. Meist bauten drei Arbeiter ein Haus pro Jahr, welches auch gleich wieder verkauft wurde.

Das ganze Material musste mit dem Ledischiff über den See und dann mit dem Rapid-Einachser auf den Bauplatz transportiert werden. Alle Arbeiten, auch der Aushub, wurden von Hand ausgeführt!

Dieses Haus hier ist das zweitjüngste und wurde 1965 erstellt. Ab 2007 wurden jährliche Erneuerungen ausgeführt, so dass es jetzt wintertauglich ist und mit Photovoltaik und Batterie ein Grossteil des Stromes selber produziert. Das Abwasser wird für die ganze Laui in einer Kleinkläranlage behandelt. Das Wasser stammt aus einer kleinen Quelle oberhalb von Quinten und wird ergänzt durch Quellwasser aus dem Murgtal (Seeleitung).

Das Haus nebenan ist das zuletzt gebaute und wird von meinem Bruder mit Familie bewohnt. Mein Grossvater starb 1969, mein Vater, auch Heinrich, der die Liegenschaften danach pflegte, im Jahre 2003. Jetzt versuche ich das Spezielle an Quinten zu erhalten.

Die schöne Wiese Richtung Weesen wird als Magerwiese bewirtschaftet und dient den Ziegen als Nahrung. Der Wald wird nur als Brennholzlieferant genutzt und sonst der Natur überlassen. In der Schlucht beim westlichen Waldrand können wir im Frühling jeweils eine Lawine, eben die „Laui“ bestaunen. In strengen Wintern reicht sie bis auf die Wiese hinaus und an den Wanderweg hinunter.

Markus Diener